Oskar Siebert:
"Ich spielte um mein Leben"
Von der illegalen Musikkapelle in Mauthausen zum Berliner Tanzorchester
herausgegeben und mit einem Nachwort und einer CD versehen von
Constanze Jaiser und Jacob David Pampuch
Unter Mitarbeit von Dirk Geldmacher
"Ich habe nie etwas anderes gemacht als Musik. Selbst im Lager habe ich Musik gemacht, das hat mir das Leben gerettet", erklärt Oskar Siebert in den 1950er Jahren einem Agenten bei der Suche nach einem Job als Gitarrist in den USA.
Aufgewachsen war er im Berliner Wedding. Sein Vater entstammt einer Romafamilie und hatte als Geigenbauer seine eigene Werkstatt. In die brachten die Nazis später Instrumente zur Reparatur, die sie auf ihren Beutezügen geraubt hatten. Seine Mutter war eine russische Jüdin. Oskar wollte Berufsgeiger werden, doch die Nationalsozialisten verhafteten ihn und seinen Bruder 1941 als so genannte Zigeuner. Oskar Siebert entwirft die abenteuerlichen Stationen seiner Haft, die ihn über das KZ Mauthausen bis nach Frankreich führen. Aber auch die unmittelbare Nachkriegszeit entsteht in lebendigen Bildern und mit einem feinen Sinn für das Absurde dieser brutalen Realitäten.
Hörbeispiel Mp3